Klöckners Reduktionsstrategie: „Bitte bitte“ weniger Zucker

Datum: 19/Nov/2020

Das Bundeskabinett hat heute die „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner auf den Weg gebracht. Erklärtes Ziel der Strategie ist es, „eine gesunde Lebensweise zu fördern“ und „den Anteil der Übergewichtigen und Adipösen in der Bevölkerung zu senken“. Dabei setzt Julia Klöckner aber auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft statt auf wirksame gesetzliche Maßnahmen wie eine Lebensmittelampel.

Im kommenden Jahr sollen die Lebensmittelhersteller sich auf Ziele verpflichten, die dann bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden sollen, kündigte Julia Klöckner heute auf einer Pressekonferenz an. Konkret benannte sie bisher nur wenige Zielvorgaben. So solle zum Beispiel bei Frühstücksflocken der Zuckergehalt um 20 Prozent gesenkt werden, bei Softdrinks um 15 bis 20 Prozent, hieß es. Auch Portionsgrößen sollen kleiner werden. Eine Internetplattform soll über die Änderungen informieren.

 

Fettleibigkeit: Die Herausforderung ist riesig

In Deutschland gelten knapp 47 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer als zu dick. Etwa ein Fünftel aller Erwachsenen ist sogar adipös, also fettleibig. Bei den Kindern sind etwa 15 Prozent zu dick, 5 Prozent sind fettleibig. Sie haben ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes und andere Krankheiten. Der wesentliche Grund für diese Entwicklung: Das Lebensmittelangebot hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewandelt. Jederzeit und überall sind hochkalorische, hochgradig verarbeitete und zuckerreiche Lebensmittel im Übermaß verfügbar. Die Hersteller verstärken durch ihre Marketingaktivitäten das Problem: So enthalten 90 Prozent aller Lebensmittel und Getränke, die an Kinder vermarktet werden, zu viel Fett, Salz und Zucker.

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